100 Jahre Ausrufung der Ersten Republik

RedakteurIn: Roland Cervenka
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Kurz nach dem Ende des verlorenen Weltkriegs schlägt die Geburtsstunde unseres Heimatlandes unter denkbar schlechten Vorzeichen: weite Teile der Doppelmonarchie waren unwiederbringlich verloren, der Kaiser hatte abgedankt und die kleine, scheinbar nicht lebens- und wettbewerbsfähige Republik Deutschösterreich galt als Staat, den keiner wollte.

Am 12. November 1918, einen Tag nach der Verzichtserklärung des Kaisers, wird die demokratische Republik Deutschösterreich als Bestandteil der Deutschen Republik ausgerufen. Im Friedensvertrag von St. Germain 1919 wird jedoch festgelegt, dass Österreich die volle Souveränität gegenüber Deutschland behalten muss und fortan den Namen Österreich trägt.

Flipped History Class hat dazu folgendes Video:

Während die Sozialdemokraten von Anfang an für eine Republik ohne Zusammenhang mit der österreichisch-ungarischen Verfassung waren, konnten sich die Christlichsozialen eine Mitwirkung des Kaisers am neuen Staat in veränderter Form vorstellen. Letztlich entschied man sich jedoch auf eine nicht monarchische Staatsführung.

In diesen ersten Gründungsjahren entstand ebenso eine bundestaatliche Verfassung durch Hans Kelsen (1920) wie erstmalig eine Große Koalition zwischen Christlichsozialer Partei und Sozialdemokratischer Partei (1919). Außerdem wird bereits 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt.

Beinahe zwanzig Jahre lang wird die junge Republik bestehen bleiben: erst 1938 wird Österreichs Selbstständigkeit durch den Einmarsch der Hitlertruppen beendet werden.

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Datum: Di. 13.11.2018