Virenschutz auf Smartphone und Tablet

RedakteurIn: Gerald Perfler
[ Bildrechte anzeigen ]

Das Wissen, dass man auf seinem PC oder Notebook einen Virenschutz und eine Firewall installiert haben sollte, ist mittlerweile weit verbreitet. Dass dies nur etwas bringt, wenn beide immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden, ist auch weithin bekannt und wird Dank der automatischen Updates meist auch gemacht. Mit der Sicherung der Daten auf einen externen Speicher oder gar Backups des ganzen Systems schaut es dann meist nicht zuletzt durch Bequemlichkeit oft schon eher schlechter aus. Aber darauf will ich heute gar nicht hinaus, ich wollte nur noch einmal daran erinnern. Denn während man mehr oder weniger um die Sicherheit seiner Rechner besorgt ist, vergisst man meist auf ein weiteres potenzielles Sicherheitsrisiko: das eigene Smartphone und/oder Tablet. Na? Erwischt?

Das Problem:

Smartphones, Tablets, Phablets und dergleichen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und somit stellt sich für immer mehr Benutzer und Benutzerinnen die Frage, ob man denn auch für diese Geräte einen entsprechenden Virenschutz oder eine Firewall benötigt. Aber so einfach wie die Antwort auf diese Frage für Rechner und Notebooks ist, bei Smartphone und Co ist sie das nicht. Hier gibt es nämlich neben jenen, die für den Einsatz von Virenschutz und Firewall sind, auch jene, die der ganzen Sache kritisch gegenüber stehen. Also gehen wir die Frage einmal von beiden Seiten an:

Die Argumentation der Befürworter:

Da es auch für Android, Windowsphone und iOS Viren und Malware gibt, ist ein Virenschutz, der einen davor schützen kann, natürlich erforderlich. Nebenbei schützt er beim Surfen im Internet und ermöglicht bei manchen Anbietern auch, dass man im Fall eines Verlusts oder Diebstahls das Gerät orten und auch sperren kann.

Die Argumentation der Gegner:

Das Betriebssystem iOS ist ein abgeschlossenes System, Windows Phone wenig verbreitet und beim am weitesten verbreiteten und quelloffenen Android laufen die einzelnen Apps in getrennten abgeschlossenen Umgebungen - technisch Sandbox genannt - womit eine Antivirensoftware aus dieser Sandbox genauso wenig heraus wie in eine andere Sandbox hinein gelangen kann. Somit ist es einer Antivirensoftware hier gar nicht möglich Malware zu finden und zu entfernen. Die Anbieter von Antivirensoftware können demnach nur eine Liste mit unbedenklichen Apps zusammenstellen und diese dann mit den installierten Apps auf einem Gerät vergleichen bzw. vor der Installation potentiell gefährlicher Apps warnen. Der Browser für den Internetzugang läuft ebenso in einer Sandbox und unterliegt damit den gleichen Einschränkungen wie alle anderen Apps und die Ortung von Geräten und deren Sperre wird auch von anderen Apps und nicht nur von Antivirenapps angeboten.

Das Fazit:

Irgendwie erinnert das Ganze an die Zeit als die Computer neu in unser Leben traten. Ãœber Virenschutz musste und hat man sich zu Beginn keine Gedanken gemacht, bis man dann das erste Mal betroffen war. Allerdings liefen die Programme damals auch nicht in einer Sandbox.

Wer hat nun Recht und was soll man machen? Das muss leider (oder zum Glück) jeder für sich selbst entscheiden. Aber vor allem, wenn man seine Apps nicht über offizielle App-Stores bezieht oder sein Gerät gerootet hat, sollte man sich des erhöhten Sicherheitsrisikos bewusst sein.

Was man aber auf alle Fälle machen sollte:

  • Apps nur aus zuverlässigen Quellen beziehen (vorzugsweise von offiziellen Appstores) - Vorsicht bei direkten Downloads von Websites
  • Sich nicht wahllos in jedes Netz einbuchen und nicht in jedem Netz sensible Daten übermitteln (E-Mail, Facebook, etc.)
  • Firmwareupdates für das Betriebssystem des mobilen Gerätes durchführen
  • Kritischer und vorsichtiger Umgang mit Apps und deren geforderten Berechtigungen (was braucht man wirklich und welche Berechtigungen wird die App für diesen Dienst wirklich benötigen?)
  • Keine Nachrichten von Unbekannten öffnen oder gar deren Links folgen
Redaktionsbereiche
Freie Begriffe
Datum: Mi. 19.11.2014