Klassische Musik und Jazz – das sind nicht gerade zwei Musikrichtungen, die Kinderohren oft zu hören bekommen. Doch mit der WDR Klangkiste könnte sich das ganz schnell ändern. Dabei handelt es sich um eine sehr kreative und lustige Webanwendung, die Musikbegeisterten (und jenen, die es noch werden wollen) nicht nur klassische Stücke und Jazz näherbringt, sondern auch zum Mitmachen und Experimentieren einladen soll. Das Angebot richtet sich an alle ab sechs Jahren. Das Herzstück ist der so genannte „DoReMix“, mit dessen Hilfe selbst eingeschworene Musikmuffel im Handumdrehen zu Musikproduzenten werden können!
Christoph Stahl, Hauptabteilungsleiter WDR Orchester und Chor: "Mit der neuen WDR Klangkiste haben wir ein zukunftsweisendes digitales Angebot geschaffen. Mit klassischer Musik, Jazz und Gesang laden wir spielerisch zum Mitmachen ein. Kinder können allein oder zu mehreren damit Spaß haben und experimentieren. Der WDR bereichert damit sein Spektrum der Musikvermittlung neben den Konzert- und Schulprojekten um eine kreative Facette."
Zitat siehe Website der WDR Musikvermittlung
Die WDR Klangkiste ist eine Webanwendung. Somit ist es nicht nötig eine App herunterzuladen und zu installieren. Das kostenfreie Programm kann mit jedem internetfähigen Gerät (PC, Laptop, Tablet oder Smartphone) genutzt werden. Eine Anmeldung oder Registrierung ist nicht notwendig.
Die Bedienung, der übersichtlich aufgebauten Anwendung, ist einfach und intuitiv, wie Schülerinnen und Schüler beim Vorabtest eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Die WDR Klangkiste setzt sich aus fünf Elementen zusammen:
- DoReMix
- Mein DoReMix
- Flizzicato
- Kisum
- Quiz
DoReMix
Der DoReMix ist eine Art Kompositionsbaukasten. Hier hat man die Möglichkeit die Instrumente der WDR Ensembles unter die Lupe zu nehmen und sich deren Klänge genauer anzuhören. Dazu muss man nur auf die kleinen Vorschaubilder tippen.
Klickt man auf das Lachgesicht und dann auf eines der angezeigten Bilder, erhält man Zusatzinformationen zu den Musikern und deren Instrumenten.
Am meisten Spaß macht es allerdings sein eigenes Musikstück zu komponieren. Dazu muss man nur auf den runden Aufnahmebutton drücken. Anschließend tippt man die gewünschten Musikerinnen und Musiker an, welche der Reihe nach zu spielen bzw. singen beginnen. Beendet wird die Aufnahme durch nochmaliges Klicken auf den „Record-Knopf“. Ist man mit seinem Werk zufrieden, kann es mit Hilfe des „Play-Buttons“ so oft wie gewünscht angehört und wiederholt werden.
Durch Klick auf den Blitz, können den voreingestellten Clips weitere Spezialeffekte, wie „Echo“ oder „rückwärts abspielen“, hinzugefügt werden.
Mein DoReMix
Diese Funktion ist für besonders kreative Geister gedacht. Hier können kurze Geräusche mit einem Mikro aufgenommen und mit Hilfe des „Blitz-Buttons“ bearbeitet werden.
Für die Aufnahme muss man auf das Mikrofonsymbol klicken, welches dadurch rot wird. Anschließend tippt man auf eine Karte und hält diese gedrückt. Durch das Loslassen wird die Aufnahme beendet.
Die Aufgaben der anderen Knöpfe (Aufnahme-, Play- und Blitz-Button) sind mit denen des DoReMix ident.
Flizzicato
Es ist Spielezeit! Flizzicato ist ein extrem lustiger Zeitvertreib. Das Hauptziel ist es, die Musiknoten mit Hilfe des bunten Pfeils einzufangen und dabei nicht von den Balken getroffen zu werden. Soweit – so gut!
Doch was macht das Game so spaßig? Der besagte Pfeil wird nicht wie gewohnt mit der Tastatur, sondern mit der eigenen Stimme gesteuert. Dazu braucht man natürlich ein Endgerät mit Mikrofon, welches im Normalfall in einem Tablet oder Smartphone bereits verbaut ist.
Beim ersten Einstieg muss man der Anwendung die Berechtigung erteilen auf das Mikro zuzugreifen (auf „Zulassen“ klicken) und schon kann es los gehen. Dabei ist es nicht wichtig einen bestimmten Ton zu treffen. Vielmehr kommt es auf die Lautstärke an. Je lauter in das Mikrofon gesungen, geklatscht oder geschnippt wird, desto weiter und schneller schießt der Pfeil nach vorne.
Es ist witzig und lädt zu mehreren Partien ein! Aber kleiner Tipp am Rande: Sollte das Spiel in einer Klasse mit zwanzig Kindern gleichzeitig gespielt werden, sollte sich die Lehrperson selbst schalldämpfende Kopfhörer aufsetzen!
Kisum
Auch bei Kisum handelt es sich um ein unterhaltsames Spiel, bei dem sich Kinder ganz nebenbei mit Musik beschäftigen.
Die Dreiecke stellen Tasten eines Instrumentes dar. Das Programm spielt eine Melodie Schritt für Schritt vor, welche durch antippen der Dreiecke Ton für Ton nachgespielt werden soll. Das ist lustig und schult nicht nur das Gehör, sondern auch die Merkfähigkeit.
Quiz
Wie der Name schon vermuten lässt, wird bei dieser Funktion eine Frage zu musikalischen Themen gestellt. Warum hat ein Cello einen Stachel? Gibt es taube Komponistinnen und Komponisten? Was ist ein Wolfton?
Die Kinder werden eingeladen sich selbst Gedanken darüber zu machen und eigene Theorien zu finden. Zur Kontrolle, ob man nun richtig oder falsch lag, kann man auf den Pfeil unter „Antwort“ klicken und schon wird die Lösung des Rätsels angezeigt.
Fazit
Die WDR Klangkiste ist eine einfach zu bedienende, lustige Anwendung, die nicht nur Kindern Spaß machen kann. Sie lädt ein, die Welt der Klänge, Töne und Musikinstrumente auf eine ganz neue Art und Weise selbst zu erkunden.
Gerade in einer Zeit, in der das klassische Singen aus dem Musikunterricht verbannt wurde, bietet die WDR Klangkiste eine tolle Abwechslung und kann gut, insofern es die technischen Voraussetzungen zulassen, in den Unterricht eingebaut werden.
Zusätzlich stellt der WDR Arbeitsmaterialien und Kopiervorlagen zur Vertiefung und Festigung zur Verfügung.
Viel Freude beim Mitmachen und Ausprobieren!
Quellen:
Startseite WDR Klangkiste: https://klangkiste.wdr.de/#/
WDR Musikvermittlung: https://www1.wdr.de/orchester-und-chor/wdrmusikvermittlung/klangkiste-100.html
Arbeitsmaterialien und Kopiervorlagen: https://www1.wdr.de/schule/digital/unterrichtsmaterial/arbeitsmaterial-klangkiste-100.pdf
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