Das leere Grabmal des Kaisers in der Hofkirche ( + Arbeitsblatt + Quiz)

RedakteurIn: Kerstin Kuba
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Die Hofburg zählt laut verschiedenen Tourismusportalen zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt. Beeindruckend sind im Inneren nicht nur das Grabmal des Freiheitskämpfers Andreas Hofer, die 450 Jahre alte Ebert-Orgel und die Schwarzen Mander, sondern vor allem der Kenotaph, das leere Grabmal.

Über ein Jahrhundert zog sich die Entstehung der letzten Ruhestätte. Erst Maximilians Enkel Ferdinand vollendete 1595 das Werk. Das Grab selbst sollten ursprünglich 40 überlebensgroße Figuren bewachen, dazu sollte sich außerdem 100 Statuetten von Heiligen und 34 Büsten römischer Kaiser gesellen. Doch Maximilian hatte den Umfang des Kunstwerks erheblich unterschätzt und so waren bei seinem Tod erst elf der großen Statuen fertig. Statt der hundert Heiligenstatuetten wurden es schließlich nur 23. Sie stehen heute auf der Balustrade der Empore. Niemals hingegen aufgestellt wurden die Büsten der römischen Kaiser.

Maximilian spürte sein Ende 1518 kommen. Als er 1519 auf der Burg in Wels verstarb, war seine Grabeskirche noch nicht fertig. So bestimmte er seine letzte Ruhestätte vorläufig in der St. Georgskirche der Wiener Neustädter Burg zu errichten. Dort gab es allerdings ein statisches Problem: die Figuren waren einfach zu schwer, um sie dort aufstellen zu können.

Vergleichsweise schlicht wurde er nach seinem Tod 1519 beigesetzt und liegt seither unter den Stufen zum Hauptaltar begraben.

1553 wurde mit dem Bau der Hofkirche in Innsbruck begonnen. Sie sollte die letzte Ruhestätte des Kaisers werden, schließlich hatte Maximilian ausdrücklich verfügt, nur so lange in Wiener Neustadt bestattet zu sein, bis seine Grabeskirche fertig gestellt sei. Bewacht von den "Schwarzen Mandern" wollte er im  Hochgrab bestattet werden. 

Doch das Hochgrab (=Tumba) sollte er leer bleiben. Künstlerisch äußerst wertvoll ist jedoch nicht nur die Hofkirche selbst, sondern auch die 24 Reliefs am Hochgrab, die wichtige Ereignisse im Leben des Kaisers zeigen: die Hochzeit mit Maria von Burgund oder die Eroberung Kufsteins. 

Die Schwarzen Mander jedoch sind untrennbar mit der Geschichte Maximilians und Tirols verbunden: im 2. Weltkrieg brachte man sie in einem Kundler Felskeller in Sicherheit, um sie bereits kurz nach Ende des 2. Weltkriegs unter dem Jubel der Bevölkerung wieder in die Hofkirche zu bringen.

Teste dein Wissen mit folgendem memucho-Quiz zu diesem Text rund um die Innsbrucker Hofburg!

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Datum: Mi. 23.01.2019